Mittwoch, 30. April 2014

Platz 4 - Norwegen

Norwegen ist ein Stehaufmännchen beim Song Contest: Einerseits kam man mit sagenhaften 387 Punkten 2009 zur höchsten Punktzahl aller Zeiten, andererseits ist man mit elf letzten Plätzen, zuletzt 2012 mit Tooji, auch in dieser Kategorie führend. Doch auch dazwischen gibt es eine Achterbahnfahrt in den Platzierungen, meist wird jährlich zwischen der vorderen und der hinteren Tabellenhälfte gewechselt. Trotzdem ist das Land seit 2004 erst zweimal im Semifinale rausgeflogen und erreichte 2013 in Malmö immerhin einen vierten Platz.

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Bevor er überhaupt den norwegischen Vorentscheid gewann, war Carl Espen bereits der Grund für die frühe Führung des Landes in den Wettquoten. Der ehemalige Türsteher singt (wie passend) eine der gefühlvollsten und ruhigsten Balladen im Teilnehmerfeld namens "Silent Storm". Doch wenn man sich auf das Lied einlässt, tut diese Ruhe nichts zur Sache und man träumt vom Paradies. Diesen Effekt hat das Lied zumindest auf mich. Und es passiert sehr selten, dass ich von einem Song derart eingenommen werde. Großes Kino und hoffentlich der Grundstein für eine weitere Top-Platzierung im Finale am 10. Mai.

Qualifikationschance: 80 %
Gesang: 8/10
Lied: 10/10

Dienstag, 29. April 2014

Platz 5 - Montenegro

Montenegro ist seit Mai 2006 ein unabhängiges Land und nahm 2007 erstmalls teil. Während der einstmalige Bruderstaat Serbien gewann und den ESC 2008 austrug, schied Montenegro dreimal im Semifinale aus und pausierte 2010 sowie 2011. 2012 kehrte man mit Rambo Amadeus und einem seltsamen Comedyact zurück (mein Lieblingskommentar dazu auf Youtube: Eurovision is some serious sh*t). 2013 sangen Who See zusammen mit Weltraumengel Nina einen Rapsong in Astronautenkleidung. Und nun, da alles nicht gefruchtet hat, wählt man einen kommerzielleren Weg.

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Dieser Weg wird durch Sergej Ćetković und seine Balkan-Ballade "Moj svijet" repräsentiert. Man schlägt dabei Töne an, mit denen die Nachbarn in Bosnien-Herzegowina und Serbien große Erfolge einfahren konnten. Die gefühlvolle Ballade in Landessprache ist in dieser Form aus einem ESC nicht wegzudenken und zeugt von außergewöhnlicher Qualität. Da aber kaum Nachbarstimmen zu erwarten sind (mal abgesehen von Albanien), wird es extrem schwer, sich für das Finale zu qualifizieren. Ich hoffe jedoch, dass auch westeuropäische Länder und die Jurys ein Einsehen haben und Montenegro für seinen Ehrgeiz entlohnen.

Qualifikationschance: 65 %
Gesang: 8/10
Lied: 9/10

Montag, 28. April 2014

Platz 6 - Polen

Man hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, doch sieh da: Polen ist nach einer zwei Jahre andauernden Pause wieder mit von der Partie. Nach dem letzten Platz im ersten Halbfinale von Düsseldorf 2011 zog TVP seine Konsequenzen und war in Baku sowie in Malmö nicht dabei, nun wurde die Teilnahmegebühr für unsere östlichen Nachbarn gesenkt und das Land, das beim Debüt 1994 Platz 2 erreichte, nimmt wieder teil.

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Und das mit dem wohl größten polnischen Youtube-Hit aller Zeiten. Knapp 40 Millionen Klicks verzeichnet das Duo Donatan & Cleo mit seinem Hit "My Słowianie (We Are Slavic)", was den polnischen Sender dazu veranlasste, das Lied intern als polnischen Beitrag zu wählen. In Kopenhagen wird der moderne Mix aus Folkore und Rap jeweils zur Hälfte auf Polnisch und auf Englisch performt und dürfte sich vor allem im Televoting weit vorn platzieren. Wenn die Jurys den Finaleinzug nicht vermasseln hat der Titel große Chancen, die dürftige Bilanz (2x im Finale seit 2004) gehörig aufpolieren.

Qualifikationschance: 55 %
Gesang: 6/10
Lied: 8/10

Sonntag, 27. April 2014

Platz 7 - Ukraine

Seit November (und meinem Aufenthalt in Kiew für den Junior ESC) ist die Ukraine Tag für Tag in den Nachrichten zu sehen, das Land kommt im Konflikt mit Russland nicht zur Ruhe. Als wäre alles okay, tritt die Ukraine dieses Jahr mit einem Song über die Liebe beim Eurovision Song Contest an, und singen wird wie immer eine junge bildhübsche Frau, die wohl auch in Kopenhagen die Bühne regelrecht erobern wird.

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Die 21-jährige Maria Yaremchuk singt um die Zeit, passenderweise mit dem Titel "Tick-Tock". Das Lied wurde seit dem Vorentscheid im Dezember zweimal umgeschrieben und ist in seiner endgültigen Version ein flotter Popsong, der durch osteuropäische Klänge eingeleitet wird und dann einen typisch ukrainischen, aber sehr catchigen und vor allem ohrwurmverdächtigen Sound bietet, der in ganz Europa bestimmt seine Fans finden wird. Bei den Wettanbietern liegt der Beitrag nicht ohne Grund derzeit auf Platz 4.

Qualifikationschance: 95 %
Gesang: 7/10
Lied: 8/10

Samstag, 26. April 2014

Platz 8 - Portugal

Mit Portugal kehrt in diesem Jahr eine Nation nach einjähriger Pause zurück, die beim ESC auch 50 Jahre nach der ersten Teilnahme 1964 in Kopenhagen noch keinerlei Glanzvolles vorzuweisen hat. Die beste Platzierung eines portugiesischen Beitrags war Platz 6 im Jahr 1996, kein anderes Land nimmt schon so lange teil und hat noch nie gewonnen oder im Fall von Portugal die Top5 erreicht. Der Sender RTP ließ sich davon aber nicht entmutigen und veranstaltete auch 2014 ein "Festival da Canção", um den Beitrag für den ESC zu finden.

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Gefunden wurde dabei die ehemalige Stewardess Susana Guerra, die in Kopenhagen unter dem Namen Suzy ihren Beitrag "Quero ser tua" vorstellen wird. Wie es die Tradition will, singt man in Landessprache, im Gegensatz zur Tradition ist der Titel aber kein langsamer Fado, sondern eine neue Version des Lambada-Stils, die auch Einflüsse von Enya und anderen New-Age-Künstler in der Bridge des Songs enthält. Das Land mag keine Größe beim Wettbewerb sein, ich hoffe jedoch zumindest auf einen Finaleinzug für diesen möglichen WM-Song, die ja dieses Jahr in Brasilien ausgetragen wird.

Qualifikationschance: 35 %
Gesang: 4/10
Lied: 9/10

Freitag, 25. April 2014

Platz 9 - Österreich

Noch vor vier Jahren waren die Österreicher aufgrund magerer Ergebnisse nicht beim ESC dabei, in den letzten Jahren seit der Rückkehr in Düsseldorf 2011 nimmt man jedoch wieder regelmäßig teil und scheidet auch meistens ebenso regelmäßig im Semifinale aus. Nach dem 18. Platz von Nadine Beiler im Finale 2011 schieden die Trackshittaz auf dem letzten Platz aus, ebenso Natália Kelly auf Platz 14 in Malmö vergangenes Jahr. Nun sollte es eine interne Auswahl sein, die für viel Aufsehen sorgte.

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Bereits im Sommer 2013 erklärte der Sender ORF, dass Conchita Wurst (eigentlich Tom Neuwirth) die Alpenrepublik vertreten wird. Den Song kannte man aber erst einen Tag nach der Abgabedeadline, also am 19. März. Mit "Rise Like A Phoenix" hat sich Österreich einen wirklich passenden Titel ausgesucht, der sehr an James-Bond-Songs wie "Skyfall" oder "Golden Eye" erinnert. Hier kann Conchita ihre schöne Stimme sowie ihr auffälliges Äußeres als Transe Diva mit Bart perfekt zur Geltung bringen. Eine Finalteilnahme scheint sehr wahrscheinlich, wenn die Jurys mitspielen.

Qualifikationschance: 70 %
Gesang: 7/10
Lied: 9/10

Donnerstag, 24. April 2014

Platz 10 - Griechenland

Fast wären sie nicht dabei gewesen, die Griechen. Der Staatssender ERT musste schließen (war auch bei uns wochenlang in den Nachrichten) und eine neue TV-Anstalt namens NERIT (Neuer Griechischer Rundfunk) sollte ihn ersetzen. Da aber ERT das einzige griechische EBU-Mitglied war, musste eine Lösung her, um nicht 2014 aussetzen zu müssen. Schließlich einigte man sich, dass der Interimsender DT eine vorläufige Mitgliedschaft erhält, bis NERIT auf Sendung geht. Also sind sie nun doch noch mit von der Partie, die Hellenen.

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Wie letztes Jahr gab es in Kooperation mit dem Privatsender MAD-TV (ähnlich wie bei uns 2010-2012) eine kleine Vorentscheidung, bei der das Trio Freaky Fortune feat. RiskyKidd siegreich hervorging. Der Titel "Rise Up" soll die Griechen ermuntern, trotz der schwierigen Lage im Land nach vorne zu blicken und nicht aufzugeben. Neben der klaren Botschaft vermittelt der Song aber vor allem Partystimmung und ist der mit Abstand modernste Song im diesjährigen Teilnehmerfeld. Stampfende Dicobeats und solider Rap runden den griechischen Beitrag ab, der wie 9 der 10 letzten Beiträge wohl sicher in den Top10 zu finden sein wird.

Qualifikationschance: 99,9 %
Gesang: 6/10
Lied: 7/10

Mittwoch, 23. April 2014

Platz 11 - Aserbaidschan

Die Ölrepublik mit diktatorischen Anklängen ist vielen erst durch den ESC 2012 in Baku bekannt, doch das Land nahm schon ab 2008 teil. Seitdem erreichte man von 2009 bis 2013 immer die Top5 und Platz 1-5 genau einmal. In den letzten Jahren war "Mili Secim Turu" der Vorentscheid und zog sich schier endlos hin. Nun wurde in der Ukraine die Castingshow "Boyük Sehne" gedreht und der Sieger war gleichzeitig der Repräsentant Aserbaidschans beim ESC.

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Gewonnen hat die Show die junge Sängerin Dilara Kazimova, die bereits 2009 Zweite wurde (Milk & Kisses hieß die Formation). Der Titel wurde wie üblich von schwedischen Komponisten mit und um Stefan Örn geschrieben, und es ist wie in den letzten Jahren auch eine Ballade, aber auch eine von der ganz gemächlichen Sorte. Die Qualität des Titels ist unbestreitbar sehr hoch und Dilara hat eine angenehme Stimme. Dazu kommt: Aserbaidschan profitiert extrem von der Abstinenz der Türkei und heimst dadurch viele Stimmen aus der Diaspora ein, 2013 gab es die höchsten Punkte an Aserbaidschan aus Deutschland aller Zeiten (4). Top10 ist wohl wieder sicher, Top5 eher nicht.

Qualifikationschance: 90 %
Gesang: 8/10
Lied: 8/10

Dienstag, 22. April 2014

Platz 12 - Belgien

Belgien gehört zu den erfolglosesten Ländern, die seit Anbeginn teilnehmen. Man hat erst einen Sieg (1986) und zwei 2. Plätze (1978/2003) erreicht, danach noch einen vierten Platz (1982) und einen fünften (1984). Problematisch ist in Belgien auch die Verantwortlichkeit für den ESC, so wechselt diese jährlich zwischen dem flämischen Sender VRT, der dieses Jahr einen großen Eurosong veranstaltete, sowie dem wallonischen Sender RTBF.

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Sieger war der Wallone (der erste, der eine flämische VE gewann) Axel Hirsoux, der mit seiner Schmachtballade "Mother" alle Mütter der Welt anspricht und sie lyrisch liebkost. Ob dieser Song nun jeden anspricht, sei mal dahingestellt, mir gefällt er und der Beitrag wird durch Axels grandiose Stimme richtig nach oben gepusht, sowohl bei mir als auch bei den Wettanbietern, wo er dauerhaft in den Top10 zu finden ist. Finale recht wahrscheinlich (durch die Jurys) und dann wohl ein ähnliches Ergebnis wie 2013 in Malmö.

Qualifikationschance: 65 %
Gesang: 10/10
Lied: 6/10

Montag, 21. April 2014

Platz 13 - Deutschland

Der Tag ist gekommen, heute behandle ich meine liebe Heimat, die Bundesrepublik Deutschland, im Songcheck. Nach Lenas Sieg, dem viele erfolglose Jahre vorausgingen, schien Deutschland alles richtig zu machen und erreichte mit Lenas zweitem Beitrag und Roman Lob wieder die Top10. So ähnlich hatte ich mir das auch bei Cascada vorgestellt, die bei mir auf Platz 7 lagen (mehr dazu hier), aber sowohl von den Zuschauern als auch von den Jurys auf einen insgesamt miserablen 21. Platz herabgewertet wurden. In diesem Jahr nun wieder ganz andere, aber auch sehr angenehme und innovative Töne aus Germany.

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Es war eine kleine Sensation, als am 13. März gerade die Band den Vorentscheid gewann, der man die geringsten Chancen eingeräumt hatte. Das bis dato unbekannte Frauentrio Elaiza war schon beim "Halbfinale", dem Clubkonzert, siegreich hervorgegangen und bezwang schließlich Künstler wie Oceana, Unheilig oder Santiano. Mit dem Ethno-Folk-Titel "Is It Right" haben wir einen m.M.n. tollen Beitrag, der durch Ela´s schöne Stimme erst zu dem wird, was er ist: ein musikalisches Kleinod, das auch die Anrufer Osteuropas bewegen könnte, für Deutschland zu stimmen.

Gesang: 8/10
Lied: 7/10

Sonntag, 20. April 2014

Platz 14 - Irland

Die grüne Insel ist mit sieben Siegen ungeschlagene Königin des ESC, doch die Erfolge haben in den letzten Jahren nachgelassen. Der letzte Sieg Irlands war im Jahr 1996 und seit alle Länder auf Englisch singen dürfen hat sich dieser enorme Vorteil neutralisiert. Trotzdem ist man seit 2009 nie im Semifinale ausgeschieden und Jedward kamen vor drei Jahren immerhin auf Platz 8. Ähnlich hoch wird auch der diesjährige Beitrag eingeschätzt, bei den Wettquoten auf den Sieg liegt Irland ähnlich hoch wie in meinem Ranking.

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Nach einem dritten Platz 2013 hat Kasey Smith, diesmal unter der Formation Can-Linn, nun den irischen Vorentscheid gewonnen und bringt die Midtempo-Nummer "Heartbeat" nach Kopenhagen. Der Song ist einer, der nur aus einem mit viel Dubstep verzierten Refrain besteht, der sich mehrmals wiederholt. Sehr schön finde ich auch die kleinen irischen Einspielungen, die an typische irische Folklore á la Riverdance erinnern. Und das ansprechende Äußere von Kasey tut sein Übriges. Im Finale ist man wohl wieder dabei und kann dort mit einer guten Performance einiges erreichen.

Qualifikationschance: 85 %
Gesang: 5/10
Lied: 8/10

Samstag, 19. April 2014

Platz 15 - Israel

Das Heilige Land, der Ursprung des christlichen und jüdischen Glaubens, ist heute unter dem Namen Israel bekannt. Leider sind auch beim ESC die Sicherheitsvorkehrungen extrem hoch; so musste die erste Repräsentantin 1973 eine kugelsichere Weste tragen (ein Jahr nach den Anschlägen von München kaum verwunderlich). Mit drei Siegen ist Israel eines der erfolgreichsten Länder, die letzte Top10-Platzierung ist allerdings schon wieder 6 Jahre her. Und der letzte Beitrag im Finale war "Milim" im Jahr 2010.

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Um den Bann zu brechen und Israel endlich wieder auf Erfolgskurs zu bringen, wurde die Idols-Siegerin Mei Finegold auserwählt, das Land zu vertreten. Der aus drei Songs ermittelte Beitrag "Same Heart" ist ein sehr energiegeladenes Stück Pop mit einigen Rock- und Dubstepelementen, das durch Meis tolle und starke Stimme noch fulminanter wirkt. Für mich ganz klar im Finale und dort auch nicht ganz hinten.

Qualifikationschance: 75 %
Gesang: 9/10
Lied: 7/10

Freitag, 18. April 2014

Platz 16 - Italien

Und da kommen wir schon zum großen Nachbarn San Marinos, Bella Italia. Seit der Rückkehr 2011 zeigten die Italiener dem Rest Europas jedes Jahr, was "Klasse" bedeutet und wurden dafür auch mit vielen Wertungen belohnt. Doch was in diesem Jahr neu ist war die Abkehr von den diesjährigen Sanremo-Teilnehmern hin zur internen Auswahl durch eine Jury, die sich für die Sanremo-Siegerin von 2012 entschied.

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Emma Marrone ist wie der letztjährige Sänger Marco Mengoni ein echter Star in ihrer Heimat und wird vor allem wegen ihren Live-Qualitäten geschätzt. Beim deutschen Vorentscheid war sie übrigens der Ersatz-Intervalact für Kylie Minogue (!) und sang die Halle in Grund und Boden. Ihr Beitrag "La mia città", einer der ganz wenigen landessprachigen Songs, ist ein toller Rocksong, der allerdings in seinem Genre mal abgesehen von Lordi oder maNga wenig Erfolg vorzuweisen hat. Hoffentlich ändert sich das 2014.

Gesang: 8/10
Lied: 7/10

Donnerstag, 17. April 2014

Platz 17 - San Marino

Es ist das kleinste Land beim diesjährigen ESC und die älteste Republik der Welt: Schon 301 n. Chr. war San Marino ein unabhängiger Staat und ist es bis heute geblieben. Beim ESC ist man allerdings zusammen mit Aserbaidschan der zuletzt hinzugekommene Teilnehmer, beide Länder debütierten 2008 in Belgrad. Während Aserbaidschan auf Erfolgskurs ging, setzte San Marino erstmal bis 2010 aus und erreichte seit der Rückkehr 2011 in Düsseldorf kein einziges Mal das Finale, auch wenn es Valentina Monetta nur um ein paar Punkte letztes Jahr in Malmö verpasst hatte.

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Aller guten Dinge sind drei. Das dachte sich auch SMRTV, der Staatssender, und kürte Valentina Monetta und ihren Hauskomponisten Ralph Siegel sowie Lyrizist Mauro Balestri zum dritten Mal in Folge zum sanmarinesischen Act. Leider kommt "Maybe (Forse)" nicht an das grandiose "Crisalide" heran und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausscheiden. Das Land ist einfach zu klein und unscheinbar für diesen Wettbewerb. Und das, obwohl man wieder eine wirklich schöne Ballade am Start hat.

Qualifikationschance: 10 %
Gesang: 5/10
Lied: 8/10

Mittwoch, 16. April 2014

Platz 18 - Vereinigtes Königreich

Wenn man nicht nach Siegen sondern nach Punkten oder Top10-Platzierungen rechnet ist Großbritannien das erfolgreichste Land beim ESC aller Zeiten. Fünf Siege, 15 zweite Plätze und 42 Top10-Plätze lassen Großes vermuten, zeigen aber nicht den Untergang des Landes seit der Jahrtausendwende. Nicht zuletzt, weil man seit vielen Jahren auf Vorentscheide verzichtet und mit Engelbert oder Bonnie Tyler schlecht gefahren ist.

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In diesem Jahr scheint sich etwas in der Herangehensweise der BBC verändert zu haben. Statt Oldies setzt man nun auf eine junge Künstlerin aus dem eigenen Nachwuchspool: Molly Smitten-Downes wird in Kopenhagen ihren hymnenartigen Popsong "Children Of The Universe" auftreten. Bei den Wettanbietern wird Großbritannien ja wie immer zu hoch gewertet, so auch in diesem Jahr. Wenn auch nicht allzu sehr, zwischen Platz 10 und Platz 20 ist alles drin.

Gesang: 6/10
Lied: 7/10

Dienstag, 15. April 2014

Platz 19 - Dänemark

Wie ich es im letzten Jahr auf diesem Blog vorhergesagt habe, so ist es schlussendlich auch eingetreten: Dänemark war das Land, das den ESC 2013 in Malmö gewonnen hat. Nach dem zweiten Platz auf heimischem Boden 2001 erwartet man eine ähnlich hohe Platzierung auch 2014. Ob damit der zweite Sieg in Folge und der vierte insgesamt möglich ist? Ich weiß ja nicht...

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Der Gewinner des dänischen Vorentscheides, Danks Melodi Grand Prix genannt, ist in diesem Jahr der junge "dänische Bruno Mars" Basim. Der junge Däne mit den marokkanischen Wurzeln (wie übrigens aus Loreen) ähnelt Bruno nicht nur optisch, sondern auch der Song könnte von ihm sein. Passend dazu der Titel des Beitrags, "Cliché Love Song". Das Lied ist mir persönlich keine vordere Platzierung wert, weil es zu sehr abgekupfert ist und doch etwas zu kindisch rüberkommt. Wahrscheinlich wird der Titel trotzdem besser als Platz 19 abschneiden, aber ich bin ja nicht Europa.

Gesang: 7/10
Lied: 4/10

Montag, 14. April 2014

Platz 20 - Rumänien

Rumänien ist eines der wenigen Länder, die seit 2004 nie im Halbfinale ausgeschieden sind. Der dortige Musikmarkt bringt regelmäßig europaweite Hits zustande (z.B. "Mr. Saxobeat") und hat auch großen Einfluss auf den Eurovision Song Contest. Die Erfolge des Landes in den letzten Jahren lassen darauf schließen, dass ein Sieg innerhalb der nächsten Jahre sehr wahrscheinlich ist, nicht zuletzt wegen der großen Diaspora.

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Alte Bekannte fahren nach Kopenhagen für den Balkanstaat: Paula Seling & Ovi waren bereits im Lena-Jahr 2010 erfolgreich und erreichten mit ihrem Song "Playing With Fire" Platz 3 hinter Deutschland und der Türkei. Auch in diesem Jahr ist der Song modern, nur leider gehen die starken Strophen in einen schwachen Refrain über, der aber durchaus hängen bleibt. Das Finale ist sehr sicher (letzter Startplatz, hervorragende Quote), aber ein Ergebnis wie anno 2010 wird damit nicht erreichbar sein.

Qualifikationschance: 95 %
Gesang: 6/10
Lied: 5/10

Sonntag, 13. April 2014

Platz 21 - Weißrussland

Oftmals wird der größte Binnenstaat Europas als die letzte Diktatur diesseits des Ural bezeichnet. Dass dies mehr als richtig ist, beweist auch in gewisser Weise die ESC-Geschichte: So entschied Lukaschenko persönlich, dass Alyona Lanskaya beim Vorentscheid 2012 betrogen habe und disqualifizierte sie (sie hat ihre Chance dafür 2013 in Malmö genutzt). Der große Erfolg blieb bisher aus, in zehn Jahren reichte es für drei Finaleinzüge und einen 6. Platz 2007 in Helsinki.

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Durchaus möglich scheint der Finaleinzug auch in diesem Jahr, mit Teo und dem Song "Cheesecake" (der nach der Vorentscheidung übrigens nicht ersetzt wurde). Der Titel fällt auf, der Song selbst ist sehr catchy und sticht zwischen den modernen Popsongs aus Irland und Mazedonien heraus. Nur sollte Teo noch etwas an seiner Ausstrahlung und Stimme arbeiten.

Qualifikationschance: 45 %
Gesang: 4/10
Lied: 6/10

Samstag, 12. April 2014

Platz 22 - Slowenien

Von den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens, die seit vielen Jahren teilnehmen, hat Slowenien die mit Abstand schlechteste Qualifikationsquote: seit 2004 war man nur 2007 (Platz 15) und 2011 (Platz 13) im Finale vertreten (Montenegro war noch nie im Finale, nahm aber erst fünfmal teil). Und fast hätte das kleine Alpenland 2014 gar nicht teilgenommen, die finanzielle Lage war so kritisch, dass man um mehrere Wochen zusätzliche Frist für die Anmeldung gebeten hatte, um Sponsoren zu finden. Glücklicherweise hat man sich wie nur wenige Nachbarn für die Teilnahme entschieden.

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Die Gewinnerin der ersten EMA seit dem Jahr 2011 ist Tinkara Kovač, die schon 1999 Zweite beim slowenischen Finale war und es dieses Jahr mit der zweisprachigen Ethnoballade "Round And Round" geschafft hat, ihr Land von sich zu überzeugen. Slowenien hat als einziges Land die Flöte der Vorjahressiegerin aus Dänemark übernommen, da Tinkara eine weltweit angesehene Spielerin der Querflöte ist und diese auch passend in die Performance einfügt. Ginge es nach mir und wäre diese Welt fair, dann würde Slowenien sicher im Finale stehen. Allerdings bin ich realistisch uns sehe die fehlenden Nachbarstimmen, deshalb eher ein Wackelkandidat fürs Finale.

Qualifikationschance: 40 %
Gesang: 7/10
Lied: 7/10

Freitag, 11. April 2014

Platz 23 - Estland

Dänemark-Schweden-Estland - so lauteten die Sieger von 1999 bis 2001. Da könnte man nach Schwedens Sieg 2012 und dem dänischen Erfolg 2013 auf die Idee kommen, dass sich die Geschichte wiederholt. Denn auch damals war der estnische Beitrag nie auch nur in die Nähe der Wettfavoriten gekommen und hatte trotzdem gewonnen. Estland war außerdem der erste Ex-Sowjet-Staat, der den ESC (2002 in Tallinn) austrug.

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Als hätten Cascada letztes Jahr in Malmö nicht mehr als deutlich gezeigt, was passiert, wenn man "Euphoria"-ähnliche Klänge darbietet, setzen die Esten 2014 auf den Dancesong "Amazing" der russischstämmigen Sängerin Tanja (eigentlich Tatjana Mikhailova). Und als wäre das Genre nicht der Gemeinsamkeit genug, wird auch noch getanzt was das Zeug hält. Trotz aller Kritik ist das Lied ein Ohrwurm und die Interpretin singt auch trotz Turnübungen ziemlich gut.

Qualifikationschance: 60 %
Gesang: 6/10
Lied: 4/10

Donnerstag, 10. April 2014

Platz 24 - Spanien

Und gleich noch ein Big-Five-Mitglied, das keinen Erfolg mehr hat. Mal abgesehen von Pastora Solers grandiosem Auftritt und dem damit einhergehenden 10. Platz 2012 in Baku hat Spanien nichts groß erreicht in den vergangenen Jahren. Der letzte Sieg war 1969 in Madrid, der letzte zweite Platz 1995 in Dublin. Doch die Spanier und vor allem die Fans sind stets mit Eifer dabei und TVE hat einen tollen Vorentscheid ausgerichtet.

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Siegerin war die aus dem britischen X-Factor bekannte Ruth Lorenzo mit der vorwiegend in Englisch gesungenen Ballade "Dancing In The Rain". Stimmgewaltig ist die Frau ja durchaus, nur endet ein jeder Auftritt des eigentlich recht erbaulichen Songs mit einem Kreischalarm, der seinesgleichen sucht. Mit anderen Worten: Sie singt das Lied regelrecht kaputt. Dass die Spanier damit einen Blumentopf gewinnen halte ich für sehr unwahrscheinlich..

Gesang: 5/10
Lied: 5/10

Mittwoch, 9. April 2014

Platz 25 - Frankreich

Die "Grande Nation" Frankreich war zu Beginn des ESCs in den 50er und in den 60er Jahren eine Großmacht beim Wettbewerb, mit den Jahren schwand neben der Beliebtheit französischer Chansons auch der Erfolg. Trotz ernüchternder Ergebnisse in den letzten zehn Jahren bleibt Frankreich am Ball und veranstaltete 2014 zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder eine öffentliche Vorentscheidung.

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Gewonnen wurde diese Mini-Auswahl (3 Interpreten) vom Männer-Trio TWIN TWIN und deren Beitrag "Moustache". Ganz offensichtlich geht es um den Schnurrbart, und genauso ironisch wie der Titel muss auch der Song betrachtet werden. Die Ähnlichkeit zu Stromaes "Papaoutai" ist nicht von der Hand zu weisen, nur der Erfolg wird in diesem Fall wohl eher ausbleiben. Im Halbfinale können die Franzosen ja nicht ausscheiden, aber ein Ergebnis ähnlich wie 2012 oder 2013 ist recht wahrscheinlich, da die Live-Performance z.B. bei Eurovision In Concert eher grottig war.

Gesang: 2/10
Lied: 6/10

Dienstag, 8. April 2014

Platz 26 - Mazedonien (EJR)

Von den vielen kleinen Balkanstaaten, die uns alljährlich beim ESC beehren, sind in diesem Jahr nur noch Slowenien, Montenegro und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (engl. FYROM) übrig geblieben. Und anstatt diese Länder für ihre Treue mit Punkten zu belohnen werden ihnen die fehlenden Stimmen aus den Nachbarländern Bulgarien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien eher hinderlich sein.

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Als zweite Teilnehmerin überhaupt wurde bereits letzten Sommer Tijana Dapčević nominiert. Erst hieß ihr Song "Pobeda", dann wurde er ins Englische übersetzt und auch so beim ESC unter dem Namen "To The Sky" performt. Das Lied ist auf den ersten Blick billige Disco-Mucke, lebt aber von Tijanas schöner, tiefer Stimme. Könnte durch Stimmen aus Slowenien oder den Alpenländern (wo viele Ex-Jugos leben) knapp ins Finale kommen. Da reißt das Lied dann aber nichts.

Qualifikationschance: 55 %
Gesang: 9/10
Lied: 4/10

Montag, 7. April 2014

Platz 27 - Litauen

Litauen und der ESC, das ist so eine Sache: Einerseits veranstalten sie jedes Jahr den mit Abstand ausuferndsten Vorentscheid Europas, andererseits bleiben "tolle" Ergebnisse (mal abgesehen von 2006 und 2012) aus. Immerhin teilen sie mit den baltischen Freunden aus Estland eine seit 2009 sehr annehmbare Qualifikationsquote, beide Länder schieden seitdem nur 2010 aus.

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Auch 2014 wurde der litauische Beitrag über Monate hinweg ermittelt, insgesamt zwölf (!) Shows waren nötig. Der Titel "Attention" wurde eine Woche vor der Sängerin Vilija Matačiūnaitė ausgewählt, die ihn auch mitkomponiert hat. Er geht nach vorn, wie der Titel verrät, kann aber nach dem zehnten "ATTENTION!" durchaus extrem nerven. Wenn man allerdings die heute noch unverständliche Qualifikation von Andrius aus dem Vorjahr betrachtet, so scheinen die Chancen recht gut zu stehen. Und in meinem Ranking ist sie ja schließlich auch nur einen Platz vom Finale weg.

Qualifikationschance: 60 %
Gesang: 7/10
Lied: 3/10

Sonntag, 6. April 2014

Platz 28 - Albanien

Vor zwanzig Jahren noch vollkommen vom Rest Europas abgeschottet, ist Albanien bereits seit 2004 Teil der Eurovisionsfamilie und konnte vor allem mit Frauen seine größten Erfolge feiern. Anjeza Shahini und Rona Nishliu erreichten Platz 7 und 5, jeweils in den Jahren 2004 und 2012. Auch 2014 wird wieder eine Frau die Skipetaren vertreten, wie jedes Jahr ist sie auch gleichzeitig die Gewinnerin des nunmehr 52. Festivali i Kenges, das immer Ende Dezember stattfindet.

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Hersi (oder Herciana Matmuja) ist eine junge, aber bereits sehr stimmgewaltige Sängerin aus Albanien. Ihr Beitrag hieß ursprünglich "Zemerimi i nje nate" (Zorn einer Nacht) und wurde leider ins Englische übersetzt, wortwörtlich: "One Night´s Anger". Da beim Kenges-Festival keine 3-Minuten-Grenze vorgegeben wird, musste der Titel gekürzt werden, und das gerade an der besten Stelle, dem Intro. Die Verantwortlichen haben außerdem nicht verstanden, dass nicht jeder Sänger mit dem Englischen umgehen kann. Die Diaspora in Montenegro wird kaum ausreichen, um das Land ins Finale zu wählen, Mazedonien, Österreich und die Schweiz sind im anderen Semifinale, da sehe ich sehr schwarz für Hersi. Den Zorn einer Nacht wird sie wohl am 6. Mai spüren.

Qualifikationschance: 35 %
Gesang: 8/10
Lied: 3/10

Samstag, 5. April 2014

Platz 29 - Moldawien

Das Land ist nach wie vor das ärmste in Europa, der relativ große Erfolg beim Eurovision Song Contest ist jedoch ein willkommenes Erfolgserlebnis für die Künstler des kleinen Moldaus. Zwei Mal die Top10 erreicht und die letzten drei Jahre nie schlechter als Platz 12, das konnten nicht viele Länder innerhalb der letzten neun Jahre erreichen. Nur wird diese Serie wohl 2014 ein jähes Ende finden, und das beim 10. "Jubiläum".

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Cristina Scarlat wurde bereits 2013 Dritte und wie viele Dritte oder Zweite des Vorjahres gewann sie im Jahr danach die Vorentscheidung. Sie ist ohne Zweifel eine der begabtesten Sängerinnen diesen Jahrgangs, jedoch passt das Liedwerk, eine mit Dubstep "verzierte" Depri-Nummer, so gar nicht zu ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Land damit etwas reißen wird geschweige denn überhaupt das Finale erreicht. Die Erfolgsquote von 8:1 spricht da aber eine ganz andere Sprache, auch wenn Länder wie Schweden und die Türkei bereits trotz perfekter Quote ausgeschieden sind.

Qualifikationschance: 40 %
Gesang: 9/10
Lied: 1/10

Freitag, 4. April 2014

Platz 30 - Russland

Die aktuelle politische Situation in Osteuropa hat inzwischen auch Einzug beim ESC gefunden. Fans prophezeihen dem russischen Beitrag massenhaft Buhrufe oder sogar das erste Aus im Semifinale aller Zeiten (wenn man mal von 1996 absieht). Heute wurde bekannt, dass selbst ein dänischer Sozialdemokrat den Ausschluss Russlands vom ESC 2014 gefordet hat. Und ich muss sagen: es wäre besser gewesen wenn sie das gemacht hätten.

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Denn der Song "Shine" (wie AT 2013, GE 2010 & NL 2009) ist nicht nur vom Titel her, sondern auch bezüglich des Songs extrem einfallslos. Da singen zwei Teenagerinnen, die Zwillinge Tolmachevy, Siegerinnen des JESC 2006 in Bukarest, ein belangloses Popliedchen, das tatsächlich von den bekanntesten und erfolgreichsten ESC-Komponisten Ost- und Südeuropas geschrieben wurde. Klar sagen viele, dass Russland es auch mit einem Besen ins Finale schaffen würde, aber selbst hier bin ich mir nicht ganz sicher, ob da nicht die Jurys das Finale vermiesen, wie es 2011 ja fast schon passiert wäre (9. Platz im Semifinale).

Qualifikationschance: 60 %
Gesang: 5/10
Lied: 0/10

Donnerstag, 3. April 2014

Platz 31 - Niederlande

Was war das für ein grandioser Augenblick, als Petra Mede vergangenes Jahr in Malmö die Niederlande als letzten Finalisten im ersten Semifinale ausgerufen hatte. Eine einst große Nation im Contest schien wieder auferstanden zu sein, der 9. Platz im Finale von Anouks Song "Birds" erfüllte wohl nicht nur mich mit großer Freude.

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Auch in diesem Jahr wurde aufgrund des großen Erfolgs der Interpret intern ausgewählt, der dann seinen Song selbst auswählen konnte. The Common Linnets, also Countrysänger Ilse DeLange und Waylon, singen in Kopenhagen eine professionell komponierte Country-Ballade namens "Calm After The Storm". Nur leider ist der Name Programm und es passiert so gut wie nichts im Beitrag. Dass sie sich wie Anouk qualifizieren halte ich deshalb für eher unwahrscheinlich, dem Land würde ich es jedoch sehr gönnen.

Qualifikationschance: 40 %
Gesang: 9/10
Lied: 2/10

Mittwoch, 2. April 2014

Platz 32 - Finnland

Früher als hoffnungloser Fall gesehen, hat sich die finnische ESC-Bilanz seit Lordis Sieg zwar nicht allzu sehr verbessert, jedoch ist die Finalquote eine der besseren, was nicht zuletzt den großen alljährlichen Vorentscheidungsmarathons geschuldet ist. Seit 2012 wird das Uuden Musikiin Kilpailu (kurz "UMK") als Format herangezogen, um endlich wieder Erfolg zu haben. Doch so recht kommt das Pferd nicht in die Gänge.

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Gewinner von UMK waren dieses Jahr die Softrocker (passenderweise) Softengine (genannt), deren Titel "Something better" der erste rockige Titel des Landes seit den Männern aus Beton von 2008 ist ("Teräsbetoni"). Mir gefällt das Lied nicht unbedingt, man kann es sich gut als Gedudel im Radio vorstellen. Damit ist es zwar zeitgemäß, aber beim ESC nicht unbedingt erfolgreich. Da im zweiten Semi aber gerade mal fünf Länder ausscheiden, könnte es knapp fürs Finale reichen.

Qualifikationschance: 50 %
Gesang: 3/10
Lied: 4/10

Dienstag, 1. April 2014

Platz 33 - Schweiz

 Da haben unsere lieben Nachbarn in der Schweiz ganze vier Amtssprachen und wählen doch Jahr für Jahr schlechtes Englisch aus dem Tessin. Das ist wohl einer von vielen Gründen, weshalb das Land derzeit eines der unerfolgreichsten im Wettbewerb ist. Eventuell könnte sich das dieses Jahr etwas ändern, überzeugt bin ich davon jedoch nicht.

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Der  Tessiner namens Sebalter und sein Lied "Hunter Of Stars" sind ein typisch schweizerischer Beitrag, der nicht auffällt und kein Instant Appeal hat. Das einzige wirklich auffällige Merkmal ist das Gepfeife, das meiner Meinung nach aber die auch in der Endfassung schreckliche englische Aussprache nicht kaschiert. Hier müsste man auf die Muttersprache (in dem Fall Italienisch) zurückgreifen, um etwas authentischer zu wirken. Das Lied selbst ist ganz okay, im Finale brauche ich es aber nicht unbedingt.

Qualifikationschance: 30 %
Gesang: 2/10
Lied: 3/10