Montag, 17. Oktober 2022

Teilnehmer beim ESC 2023 in Liverpool

Der Krieg in der Ukraine hat so einiges beim ESC in Bewegung gebracht. Leider nicht unbedingt in die richtige Richtung, denn bereits 3 Teilnehmer des letzten ESC haben bestätigt, dass sie 2023 nicht teilnehmen werden: Bulgarien, Montenegro sowie Nordmazedonien, das zum allerersten Mal aus freien Stücken aussetzt. Die gestiegenen Energiekosten (und eventuell auch der ukrainische Sieg in Turin) haben die Entscheidung in allen drei Ländern herbeigeführt. Doch die meisten Länder sind auch 2023 wieder dabei, insgesamt 37 Länder sind für den ersten ESC auf britischem Boden seit 1998 gemeldet:

1. Semifinale am 9. Mai 2023:

01  Norwegen (NRK): Alessandra Mele - Queen Of Kings
02  Malta (PBS): The Busker - Dance (Our Own Party)
03  Serbien (RTS): Luke Black - Samo mi se spava
04 http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Latvia-icon.png Lettland (LTV): Sudden Lights - Aijā
05  Portugal (RTP): Mimicat - Ai coração
06  Irland (RTÉ): Wild Youth - We Are One
07  Kroatien (HRT): Let 3 - Mama ŠČ!
08  Schweiz (SRG SSR)Remo Forrer - Watergun
09  Israel (KAN): Noa Kirel - Unicorn
10  Moldawien (TRM): Pasha Parfeny - Soarele şi luna
11  Schweden (SVT): Loreen - Tattoo
12  Aserbaidschan (İctimai)TuralTuranX - Tell Me More
13  Tschechien (ČT): Vesna - My Sister's Crown
14  Niederlande (AVROTROS)Mia Nicolai & Dion Cooper - Burning Daylight
15  Finnland (YLE): Käärijä - Cha cha cha

Deutschland, Frankreich und Italien sind ebenfalls stimmberechtigt.

2. Semifinale am 11. Mai 2023:

01 http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Denmark-icon.png Dänemark (DR): Reiley - Breaking My Heart
02  Armenien (ARMTV)Brunette - Future Lover
03  Rumänien (TVR): Theodor Andrei - D.G.T. (Off And On)
04  Estland (ERR): Alika - Bridges
05 http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Belgium-icon.png Belgien (VRT)Gustaph - Because Of You
06 http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Cyprus-icon.png Zypern (CyBC)Andrew Lambrou - Break A Broken Heart
07  Island (RÚV): Diljá - Power
08  Griechenland (ERT)Victor Vernikos - What They Say
09  Polen (TVP)Blanka Stajkow - Solo
10  Slowenien (RTVSlo): Joker Out! - Carpe Diem
11  Georgien (GBP): Iru Khechanovi - Echo
12  San Marino (SMRTV): Piqued Jacks - Like An Animal
13  Österreich (ORF)Teya & Salena - Who The Hell Is Edgar?
14  Albanien (RTSH)Albina & Familja Kelmendi - Duje
15  Litauen (LRT): Monika Linkytė - Stay
16  Australien (SBS)Voyager - Promise

Spanien, die Ukraine und das Vereinigte Königreich sind ebenfalls stimmberechtigt.

Finale am 13. Mai 2023:

14-26  Deutschland (NDR): Lord of the Lost - Blood And Glitter
01-13 http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/France-icon.png Frankreich (France 3): La Zarra - Évidemment
01-13  Italien (RAI)Marco Mengoni - Due vite
01-13  Spanien (TVE): Blanca Paloma - Eaea
19  Ukraine (NTU): Tvorchi - Heart of Steel
26  Vereinigtes Königreich (BBC): Mae Muller - I Wrote A Song

Montag, 16. Mai 2022

Ukraine gewinnt den Eurovision Song Contest 2022!

Die Ukraine hat zum dritten Mal den ESC gewonnen. In einem erwartbaren Showdown zwischen dem Vereinigten Königreich und der Ukraine konnte letztere aufgrund eines bombastischen Televoting-Ergebnisses den Sieg erringen. Die gesamte Punktetabelle sieht so aus:

01. - 631 -  Ukraine (NTU)Kalush Orchestra - Stefania
02. - 466 -  Vereinigtes Königreich (BBC)Sam Ryder - Space Man
03. - 459 -  Spanien (TVE): Chanel - SloMo
04. - 438 -  Schweden (SVT)Cornelia Jakobs - Hold Me Closer
05. - 312 -  Serbien (RTS)Konstrakta - In corpore sano
06. - 268 -  Italien (RAI)Mahmood & Blanco - Brividi
07. - 253 -  Moldawien (TRM)Zdob şi Zdub & Fraţii Advahov - Trenuleţul
08. - 215 -  Griechenland (ERT)Amanda Tenfjord - Die Together
09. - 207 -  Portugal (RTP)Maro - Saudade, saudade
10. - 182 -  Norwegen (NRK)Subwoolfer - Give That Wolf A Banana
11. - 171 -  Niederlande (AVROTROS)S10 - De diepte
12. - 151 -  Polen (TVP)Krystian Ochman - River
13. - 141 -  Estland (ERR)Stefan - Hope
14. - 128 -  Litauen (LRT)Monika Liu - Sentimentai
15. - 125 -  Australien (SBS)Sheldon Riley - Not The Same
16. - 106 -  Aserbaidschan (İctimai)Nadir Rustamli - Fade To Black
17. - 078 -  Schweiz (SRG SSR)Marius Bear - Boys Do Cry
18. - 065 -  Rumänien (TVR)WRS - Llámame
19. - 064 - http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Belgium-icon.png Belgien (RTBF)Jérémie Makiese - Miss You
20. - 061 -  Armenien (ARMTV)Rosa Linn - Snap
21. - 038 -  Finnland (YLE)The Rasmus - Jezebel
22. - 038 - http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Czech-Republic-icon.png Tschechien (ČT)We Are Domi - Lights Off
23. - 020 -  Island (RÚV)Systur - Með hækkandi sól
24. - 017 - http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/France-icon.png Frankreich (France 3): Alvan & Ahez - Fulenn
25. - 006 -  Deutschland (NDR): Malik Harris - Rockstars

Die ganz große Blamage ist dem deutschen Act dank der 6 Televoting-Punkte doch erspart geblieben, dennoch fragt man sich, warum genau die Jurys sich für handgemachte Musik gepaart mit einem beeindruckenden Rap-Solo so gar nicht begeistern konnten. Da kommen mit die 103 Jury-Punkte für Aserbaidschan wie blanker Hohn vor. Was nicht heißen soll, dass ich mit einem Top10-Ergebnis gerechnet habe, aber die blanke 0 bei immerhin 39 anderen Länder-Jurys ist schon eine ziemliche Frechheit.

Dass die Ukraine das Televoting dominieren würde und am Ende genau deswegen siegreich vom Platz geht, war hingegen keine große Überraschung. Selbst ein Mittelfeld-Platz im Juryvoting hätte das nicht verhindern können. Und doch steht die EBU wohl ab sofort mit ihrer Mär vom unpolitischen Musik-Wettbewerb auf verlorenem Posten. Kalush Orchestra und Stefania wären rein musikalisch durchaus im Bereich von Go_A und deren 5. Platz 2021 zu verorten, aber die hatten nur halb so viele Televotes wie ihre Nachfolger.

Insgesamt gab es dann aber doch kaum extreme Schock-Momente. Dass die Schweiz, Aserbaidschan und Australien im Televoting mit dramatischen Balladen abschmieren würden ist inzwischen fast schon ein Running Gag beim ESC, man erinnere sich an Tschechien 2016 oder auch Österreich 2019. Neu hingegen in der ESC-Geschichte ist die Tatsache, dass sich ein Act trotz 0-Punkte-Ergebnis in einem der Votes im Semfinale dennoch fürs Finale qualifizieren konnte. Dieses Kunststück ist Aserbaidschan gelungen, die ich aufgrund der erwartbaren Liebe durch die Jurys und der ebenso erwartbaren Ignoranz durchs Publikum auf dem letzten Platz gesehen hatte.

Dieser ESC war definitiv mehr als nur ein Musikwettbewerb. Er hat aufgezeigt, mit welchen Ländern Europa im Moment solidarisch ist. Und das waren in diesem Fall eben Moldawien und die Ukraine, denen man in der aktuellen Situation nur alles Glück der Welt wünschen und sie für Ihren Mut bewundern kann. Wenn man mich fragt, sollte für den Fall, dass die Ukraine in einem Jahr noch keinen ESC auftragen kann, das UK einspringen. Wäre ja schließlich nicht das erste Mal, dass die Briten das tun und in diesem Fall wären als als Zweitplatzierter des Vorjahres auch moralisch dazu berechtigt wie ich finde.