Dienstag, 13. Mai 2025

Die Sieger des 1. Semifinals 2025

 Wow, was für eine perfekt organisierte ESC-Show! Die Schweiz hat sich nicht lumpen lassen, für den musicalhaften Interval-Act zum Thema Schweiz-Klischees sogar Petra Mede aus Schweden eingeflogen und mit Hazel Bruggers Greenroom-Interview ein ganz besonders unterhaltsames Show-Element geboten, ich habe herzlich über ihre Scherze gelacht. Doch nicht nur das Drumherum war sehenswert, auch die 15 Acts selbst haben heute allesamt abgeliefert, außer vielleicht Kroatien, dessen Beitrag auch durch das Gekreische zum Schluss stark abfiel im Vergleich zur Konkurrenz. Daher verwundert es nicht, dass die Runner-Ups vom Vorjahr bereits frühzeitig abreisen dürfen. Doch es gibt auch 10 glückliche Finalteilnehmer:

 Island (RÚV)VÆB - Róa
 Polen (TVP): Justyna Steczkowska - Gaja
 Estland (ERR): Tommy Cash - Espresso Macchiato
 Ukraine (Suspilne): Ziferblat - Bird Of Pray
 Schweden (SVT): KAJ - Bara bada bastu
 Portugal (RTP): Napa - Deslocado
 Norwegen (NRK): Kyle Alessandro - Lighter
 San Marino (SMRTV): Gabry Ponte - Tutta l'Italia
 Albanien (RTSH)Shkodra Elektronike - Zjerm
 Niederlande (AVROTROS): Claude - C'est la vie

Von den ersten acht Acts des Abends haben es tatsächlich alle bis auf Slowenien an Startnr. 3 ins FInale geschafft. Für mich persönlich ist vor allem der etwas überraschende Finaleinzug der beiden flippigen Isländer und ihrer lustigen Truppe eine Freude, ist der Song doch bei mir in der vorderen Hälfte angesiedelt und aus meiner Sicht ein würdiger Vertreter der jungen Generation.

Dass sich Polen, Estland, die Ukraine, Schweden, Norwegen, Albanien und die Niederlande qualifizieren würden, war eigentlich recht klar. Gerade Justyna aus Polen und Claude aus den Niederlanden fand ich heute extrem stark und bei Albanien kann ich mir sogar vorstellen, dass sie ganz weit vorne im Tableau zu finden sind. Das neue System bei der Verkündung der Finalisten fand ich extrem unterhaltsam, denn so konnte ich etwa bei der Finalqualifikation Portugals bereits vorab erkennen, dass ich mich zumindest in diesem Fall ziemlich mit meiner Prognose geirrt hatte.

Heute Nachmittag standen die Portugiesen bei den Wettanbietern noch auf dem letzten Platz und haben sich dennoch qualifizieren können, auch nach dem doch recht unspektakulären Auftritt finde ich das bei reinem Televoting sehr erstaunlich. Da ich das Lied selbst aber sehr gerne hören und dessen Qualität schätze, geht das für mich in Ordnung. Wie auch der nicht geschaffte Finaleinzug von Zypern, denn das Lied ging mir von Anfang an auf die Nerven und daran konnte auch das Herumgehüpfte im Metallgerüst nichts ändern.

Dass Belgien am Anfang der Saison mal auf Platz 1 der Wettquoten stand und jetzt schon wieder überraschend ausgeschieden ist, dürfte wohl eine negative Überraschung sein. Mir ist allerdings während seines Auftritts aufgefallen, dass Red Sebastian gerade beim langen, sehr hoch gesungenen Ton extrem leise gesungen hat. Ich gehe davon aus, dass er auf Platz 11-12 das Finale nur knapp verpasst hat.

Die gut gesungene Ballade aus Slowenien war dann wohl für den gemeinen Zuschauer zu sehr auf die Tränendrüse und unauthentisch, sodass Klemen und seine Frau wieder gen Heimat reisen dürfen. Die Mitleidsnummer hat nicht gezündet, das spricht eigentlich eher für als gegen das Publikum und finde ich in Ordnung. Und zuletzt ist auch Aserbaidschan nicht weiter, dabei fand ich den Auftritt eigentlich ganz nett. Genau wie den Song. Was beim ESC leider bei reinem Televoting eher hinderlich ist. Andererseits haben es die wesentlich ruhigeren Portugiesen und Niederländer auch geschafft, von daher ist dieses Argument wohl eher schwach und wir wissen nicht genau, woran es in diesem speziellen Fall am Ende gelegen hat.

Zum 4. Mal überhaupt steht San Marino (wohl auch dank Schützenhilfe aus Italien, der Schweiz und Albanien) und nach dreijähriger Pause im Finale. Für das kleine Land ein großer Erfolg und zum ersten Mal hat nicht ein intern ausgewählter Act, sondern ein Sieger des San Marino Song Contest das Finale erreicht, die Marathon-Vorentscheidung war also endlich von Erfolg gekrönt.

Morgen folgt dann noch die Prognose für die nächste Show, denn wir wissen alle: nach dem ersten ist vor dem zweiten Semi. Bis dahin eine gute Zeit!


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