Donnerstag, 15. Mai 2025

Die Sieger des 2. Semifinals 2025

Es war allen eingefleischten Fans von Anfang an bewusst, dass dieses 2. Semifinale unberechenbar sein kann, und so kam es dann auch. Seit dem 1. Semifinale 2018 lag ich mit meinem Tipp nicht mehr so daneben, und damals gab es 19 Acts statt 16 wie am heutigen Abend. Doch wer ist weiter gekommen? Hier nochmal die Übersicht über alle Qualifikanten:

http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Latvia-icon.png Lettland (LTV): Tautumeitas - Bur man laimi
 Armenien (ARMTV)Parg - Survivor
 Österreich (ORF)JJ - Wasted Love
 Griechenland (ERT)Klavdia - Asteromáta
 Litauen (LRT): Katarsis - Tavo akys
 Malta (PBS): Miriana Conte - Serving
http://icons.iconarchive.com/icons/gosquared/flag/24/Denmark-icon.png Dänemark (DR): Sissal - Hallucination
 Luxemburg (RTL): Laura Thorn - La poupée monte le son
 Israel (KAN)Yuval Raphael - New Day Will Rise
 Finnland (YLE)Erika Vikman - Ich komme

Somit ist seit heute nicht mehr Dänemark das Land, das unter den aktiven Teilnehmern am längsten auf einen Finaleinzug wartet, sondern wieder Montenegro, das recht unerfolgreich in den Kreis der teilnehmenden Länder zurückgekehrt ist. Sissal von den Färöer-Inseln ist die erste Dänin seit 2019, die das Halbfinale überstanden hat und da ich das Lied persönlich sehr mag, sehe ich gern über meine falsche Prognose hinweg.

Neben Dänemark habe ich auch bei den beiden baltischen Ländern Litauen und Lettland daneben gelegen. Litauen hat neben Portugal nun schon die fünfte Finalteilnahme am Stück erreicht, für Lettland ist es nach dem Sensations-Finaleinzug von Dons im Vorjahr schon die zweite. Gerade Lettland hat mich heute erstmals komplett überzeugt und neben den Acts aus Dänemark und Israel einen Anruf von mir erhalten. Das war wirklich eine stimmliche Glanzleistung und die Mehrstimmigkeit kam super am Bildschirm rüber. Was Litauen angeht: über die Qualität lässt sich nicht streiten, aber dass der Song auf Litauisch am Ende doch genug Leute anspricht, um weiterzukommen, war mir bis zur Verkündung des Ergebnisses nicht in den Sinn gekommen.

Neben der Ukraine hält auch Luxemburg weiterhin seine "weiße Weste", was die 100%-Qualifikationsquote angeht. Laura Thorn mag heute Abend vielleicht nicht am besten gesungen haben, aber hat eine stimmige und mitreißende Puppen-Show abgeliefert. Das sollte die lange Jahrzehnte abstinenten Luxemburger nun doch bitte permanent im Wettbewerb halten.

Die einzigen, die heute stimmlich und von der Bühnenperformance her absolut perfekt abgeliefert haben, waren auch die großen Favoriten: Österreich, Finnland und Israel. Gerade Yuval Raphael hat heute meiner Meinung nach die Konkurrenz fast degradiert und die EBU sollte sich nach dem heutigen Auftritt ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob ein ESC in Tel Aviv oder Jerusalem angesichts der dortigen Situation machbar sein könnte.

Dass es Tschechien wiederum nicht ins Finale geschafft hat, war nach dem doch sehr mäßigen Auftritt und der peinlichen Stelle, als Adonxs einen Einsatz verpasst hat, irgendwo abzusehen. Was jedoch Princ aus Serbien falsch gemacht hat, um sein Land erstmalig seit 2017 (!) nicht ins Finale zu bringen, weiß ich wirklich nicht. Das war stimmlich erste Sahne und eine schöne Tanzperformance um ihn herum. Vielleicht ist die Zeit der großen Balkanballaden (bzw. im Falle Montenegro der Balladen vom Balkan) vorbei.

Das kleine Malta, in den letzten beiden Jahren sehr unverdient auf dem allerletzten Platz im Semifinale verendet, krönt die Leidensgeschichte um den verbotenen Songtitel "Kant" nun mit der ersten Finalteilnahme seit Destiny Chukunyere. Letztere hatte heute endlich die Gelegenheit, zusammen mit drei anderen favorisierten Acts des ausgefallenen ESC 2020, ihren Beitrag auf die ESC-Bühne zu bringen, wenn auch verständlicherweise in jeweils verkürzten knapp anderthalb-minütigen Versionen. Eine schöne Geste der Schweizer Gastgeber, diesen wirklich schönen Songs nach fünf Jahren am Ende doch noch ein Publikum zu geben.

Die Finalteilnehmer stehen fest und gerade wird im Hintergrund fleißig an der Startreihenfolge im Finale gebastelt. Die deutsche Startnummer wird der zweiten Hälfte des Finales zugehörig sein, die genaue Position legen die Produzenten rund um Christer Björkman fest. Sobald die "Running Order" offiziell kommuniziert wurde, werde ich sie hier pünktlich zum Großen Finale am Samstag präsentieren. Bis dahin Happy Eurovision und einen geruhsamen "Brückentag".

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