Mittwoch, 24. April 2019

Meine Bewertung der ESC-Beiträge 2019 (Teil 1)

Das alles ist natürlich rein subjektiv und dennoch versuche ich mich an einer nachvollziehbaren Argumentation. Los geht’s:

1. Albanien: sehr ethnolastiger Beitrag mit Klagegesang, der einen aber irgendwie fesselt. Ich würde dank der albanischen Diaspora, die sie im Song auch in Landessprache besingt, mit einem knappen Finaleinzug rechnen.

2. Armenien: stimmlich unter den besten dieses Jahr, sehr modern und abwechslungsreich produziertes Lied, diesmal ohne jeglichen Bezug zum Land (Duduk fehlt). Besonders die Steigerung zum Ende des Liedes reißt mich mit, riecht also stark nach unteren Top10.

3. Aserbaidschan: im Gegensatz zu den Nachbarn aus Armenien mit Ethnoeinflüssen und ähnlich ohrwurmanfällig. Der Song reißt mich mit, ist wohl derjenige unter den 41, der am nähsten an der aktuellen Chartmusik liegt. Auch hier wohl Top10.

4. Australien: gekonnte Stimmakrobatik aus Australien, die allzu verwirrende Performance aus dem Vorentscheid sollte dringend überdacht werden. Der Song selbst ist wohl die Quintessenz dessen, was Nicht-ESC-Fans vom Wettbewerb erwarten: Show, Show und nochmals Show. Platzierung: keine Ahnung.

5. Belgien: gewollt und eher weniger gekonnt. Der Refrain ist im Vergleich zu den spannend gestalteten Strophen davor eine herbe Enttäuschung. Vielleicht wirkt ja nach "Love Kills" aus 2013 nochmal der Welpen-Bonus beim jungen Eliot. Wird ein Borderline-Qualifikant, wie Sennek.

6. Dänemark: extrem süßliches Zeug, das aber wirklich ansprechend dargestellt wird. Und die Komponistin des Siegertitels von 2013 ist immer für eine überraschend gute Platzierung zu haben, siehe 1995. Wohl dabei im Finale, Top15 allerdings nicht garantiert.

7. Deutschland: das beste am deutschen Beitrag ist ganz klar der letzte Refrain. Davor ist es eher austauschbarer Pop und ich hoffe auf eine Neugestaltung des Auftritts, die in Erinerrung bleibt. Kann abhängig davon überall zwischen 15 und 25 landen im Finale.

8. Estland: austauschbarer 0815-Pop, der aber irgendwie im Kopf bleibt. Die Illusion mit dem Sänger mitten im Sturm aus dem Vorentscheid, der sich plötzlich in der Halle wiederfindet, kann aber zu einem Erfolg beim ESC führen. Zudem ist der Sänger wohl ein Frauenschwarm.

9. Finnland: wie bei Estland musikalisch kein Quantensprung, aber auch hier könnte die Umsetzung aus UMK zumindest den knappen Finaleinzug bescheren. Sofern die Kommentatoren erwähnen, dass er auch "Sandstorm" geschrieben hat.

10. Frankreich: wenn er so singt wie bei Destination Eurovision: Platz 22-26. Wenn er sich bessert und den Beitrag eindrücklich performt kann der Song tatsächlich seine Stärken ausspielen und in der ersten Hälfte landen.

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